Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie Mannheim

Transplantationsimmunologie / Immungenetik / Granulozytendiagnostik


Abteilungsleitung


HLA-Labor

Im HLA-Labor werden transplantationsimmunologische Untersuchungen im Zusammenhang mit der Transfusion von Blutprodukten und der Transplantation von Organen oder Geweben durchgeführt. Dazu zählen beispielsweise der Nachweis von Antikörpern gegen HLA-Merkmale (Alloimmunisierung nach Transplantationen oder Transfusionen) und alle Gewebetypisierungs- und Verträglichkeitstestungen bei der Blutstammzell- oder Knochenmarktransplantation mit verwandten und unverwandten Stammzellspendern. Des Weiteren erfolgen Beratung und Diagnostik in der Granulozytenimmunologie, sowie der molekulargenetischen Blutgruppendiagnostik. Das Labor ist bei der EFI (European Federation for Immunogenetics) akkreditiert.

Services

Es werden HLA-Typisierungen der relevanten  Genloci, welche z.B. für die Stammzelltransplantation zu beachten sind, mittels molekulargenetischer Methoden einschließlich Sequenzierung hochauflösend untersucht. Bei vielen Erkrankungen insbesondere der Zöliakie, der Narkolepsie, Arthritiden wie dem Morbus Bechterew und schweren Medikamentenunverträglichkeitsreaktionen (Abacavir, Carbamazepin, Allopurinol) sind ferner Assoziationen mit bestimmten HLA-Merkmalen beschrieben. Zum Nachweis von HLA-Antikörpern, zum Beispiel bei fehlendem Inkrement nach Thrombozytentransfusion, einschließlich ihrer Differenzierung werden Methoden wie der Lymphozytotoxizitätstest (LCT) oder die Durchflusszytometrie (Luminex) eingesetzt.

In der Granulozytenimmunologie werden Proben von Patienten mit Erkrankungen wie der Autoimmunneutropenie, der neonatalen Alloimmungranulozytopenie, der medikamenteninduzierten Granulozytopenie oder der transfusionsassozierten Lungeninsuffizienz (TRALI) untersucht. Hierfür stehen hochsensitive Methoden zum Nachweis und der Spezifizierung von granulozytären Allo- und Autoantikörpern einschließlich der molekulargenetischen Bestimmung der granulozytenspezifischen HNA-Merkmale zur Verfügung.

In der Blutgruppendiagnostik werden SSP-Verfahren zur molekulargenetischen Untersuchung von Blutgruppenmerkmalen zum Beispiel im AB0-, Rhesus-, Kell-, Kidd-, Duffy-, MNS-Blutgruppensystem eingesetzt. Hierunter fällt zum Beispiel der Nachweis von Blutgruppenmerkmalen bei Vortransfusionen oder unsicheren serologischen Bestimmungen, sowie die Prüfung der Indikationsstellung zur Rhesusprophylaxe im Rahmen einer Schwangerschaft bei abgeschwächter Merkmalsausprägung des Rhesus-D.