Geschrieben am: 06.09.2024
Achtung im Sommer
Wir lieben den Sommer: Schönes Wetter, warme Temperaturen und lange Sommerabende, bei denen es lange hell bleibt und natürlich: im Restaurant draußen sitzen - die heiße Jahreszeit hat viele Vorzüge. Leider wird der Sommer auch von lästigen Plagegeistern begleitet: So Wespen, Zecken und Stechmücken. Unerfreulicherweise stechen diese auch gerne einmal zu und sorgen so dafür, dass ein schöner Sommerabend in juckenden Stichen endet, die im schlimmsten Fall zu roten Pusteln anschwellen und sich sogar entzünden können.
Besonders hartnäckig sind Wespen, die auch noch im Spätsommer ungeladen am Essen im Freien teilnehmen wollen. Sie umschwirren den Tisch und stürzen sich entweder auf süße Getränke oder auf den Schinken am Frühstückstisch.
Wie kann ich einen Wespenstich verhindern?
Wenn möglich: Getränke und Speisen im Freien immer abdecken. Falls ihr eure Limonade aus einem Flaschenhals trinkt, könnt ihr diesen beispielsweise mit einem Stück Servierte verstopfen, während ihr nicht daraus trinkt. Trinkt ihr aus Gläsern, könnt ihr diese im Idealfall mit Untersetzern abdecken. Solltet ihr aus dunklen (Trink)flaschen trinken, die keine klare Sicht bieten, nutzt, wenn möglich einen Strohhalm. Eine Wespe ist schneller in euer unbeaufsichtigtes Glas geklettert, als gedacht.
Wenn sie schon mal da sind, haben viele Menschen den Impuls die Wespen durch Wedeln zu verjagen. Dies ist ein Fehler: Insekten sollten nicht durch hektische Bewegungen bedrängt werden.
Sie stechen in der Regel nämlich dann, wenn sie sich angegriffen fühlen. Leider stechen sie auch dann, wenn sie sich bedrängt fühlen, so zum Beispiel auch, wenn sie sich in Armbeuge, Hosenbein oder Kniekehle einklemmen oder sich in Haaren/Kleidung verheddern.
Insektenstiche im Mundraum können besonders schmerzhaft sein, daher: jeden Bissen und jedes Getränk vor der Einnahme gut inspizieren. Sobald ihr Wespen wahrnehmt, legt am besten das Handy weg und konzentriert euch ganz auf das Essen.
Wespe im Anflug: Motorradfahrer*innen sollten Handschuhe tragen und mit geschlossenem Visier fahren.
Vorsorge: Bei schwerer Allergie unbedingt nach ärztlicher Beratung ein Notfallset mit sich führen.
Darf ich nach einem Insektenbiss Blut spenden?
Manchmal passiert es jedoch trotz aller Vorsicht: Die Wespe sticht zu!
Als Blutspender*in stellt man sich die Frage: Darf ich nach einem Insektenstich Blut spenden? Denn vor der Blutspende werden alle Spendewilligen vorab einen Fragebogen ausfüllen, der potentielle Risiken ausschließen soll. Da bei einem Stich die Haut penetriert wird, liegt die Frage nahe. Hier müssen wir differenzieren, ob es sich um einen Insektenstich oder um einen Zeckenstich handelt. Was Stechmücken und Wespen angeht: Wenn der Stich reizlos ist, ist eine Blutspende zeitnah möglich. Bei allergischen Reaktionen oder Entzündungen kommt es zu Wartezeiten. Da Zecken Krankheiten transportieren können, gelten hier nochmal gesonderte Wartezeiten.
Bei Rückfragen hilft unsere kostenfreie Hotline: 0800-1194911.
Bei Stichen durch exotische Stechmücken, wie z.B. die Asiatische Tigermücke oder Anopheles-Mücken, können aufgrund einer möglichen Übertragung des Dengue-Fiebers oder Malaria längere Wartezeiten oder dauerhafte Sperren entstehen.
Was tun bei Insektenstichen?
Nach einem Stich ist eine erste Möglichkeit der Schmerzlinderung immer Kühlung. Mit Kühlpacks oder Eis kann die betroffene Stelle gekühlt werden. Sollte kein Eis griffbereit sein, können auch Essigwasser, Gurken, sowie Zwiebeln Linderung verschaffen.
Wer von einer Biene gestochen wird, kann sogar noch ein unangenehmes Überbleibsel vorfinden: Den Stachel. Dieser sollte nach Möglichkeit so schnell wie möglich mit einer Pinzette entfernt werden. Dabei unbedingt darauf achten, den Giftbeutel am Ende des Stachels nicht auszudrücken. Bei Bienenstichen nicht den Giftsack ausdrücken. Achtung: Den Stachel nicht durch Quetschen der Stelle entfernen, dies kann das Insektengift noch weiter verteilen.
Bitte seid besonders vorsichtig bei Insektenstichen im Mund-und Rachenraum, denn die Schleimhäute und Zunge können in kürzester Zeit anschwellen. Dies kann zu einer Verengung der Atemwege führen, was im schlimmsten Fall zum Ersticken führen kann! Daher sofort den Rettungsdienst anrufen. In der Zwischenzeit kann die betroffene Person den Mundbereich von innen und außen kühlen. Hierfür können Eiswürfel oder Speiseeis gelutscht werden, während die betroffene Stelle, z.B. der Hals, mit kalten Umschlägen oder Eispacks gekühlt wird.
Achtung: Stiche können allerdgische Reaktionen bis hin zu Schocks auslösen. Bitte achtet neben Juckreiz auf folgende Symptome: starke Hautanschwellungen, Zungenbrennen und Atemnot. Es kann sogar zu Schwindel, Erbrechen, Herzrasen und Bewusstlosigkeit kommen. Sollten sich erste Symptome eines allergischen Schocks bemerkbar machen, unbedingt den Rettungsdienst rufen (-112).
Weitere Empfehlungen findet ihr auch auf der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes.