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Ist Blut spenden nach einer Impfung möglich?

Geschrieben am: 21.11.2023

Impfung ist nicht gleich Impfung. Es gibt verschiedene Arten von Impfstoffen, die sich unterschiedlich auf die Wartezeit bis zur nächsten Blutspende auswirken. Die Sperrfrist kann sogar bis zu 12 Monaten betragen. Erfahre in diesem Artikel, worauf du beim Blutspenden nach einer Impfung achten musst.

Allgemeines zum Impfen und Blutspenden

Je nach Art der Impfung gibt es unterschiedliche Wartezeiten, bis eine Blutspende möglich ist. Das kann bereits am nächsten Tag sein, aber auch erst in vier Wochen. In bestimmten Fällen ist sogar eine Wartezeit von zwölf Monaten notwendig. Grundsätzlich musst du dich zum Blutspenden immer rundum fit und gesund fühlen. Wenn du also nach dem Impfen in irgendeiner Weise kränklich oder abgeschlagen bist, solltest du in jedem Fall mit der nächsten Blutspende warten. Bei leichten Symptomen wie Schnupfen oder Ähnlichem beträgt die Wartezeit wie beim Blutspenden nach einer Erkältung eine Woche nach Abklingen sämtlicher Beschwerden. Tritt nach der Impfung Fieber auf, musst du vier Wochen nach Symptomfreiheit bis zum Blutspenden warten.

Die unterschiedlichen Arten einer Impfung

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Impfungen lassen sich in sogenannte aktive und passive Impfungen unterteilen. Bei einer aktiven Impfung besteht der Impfstoff aus abgeschwächten oder abgetöteten Erregern. Durch die Impfung baut der Körper selbst, also aktiv, nach einer gewissen Zeit eine Immunität gegen die Krankheit auf. Kommt die geimpfte Person später in Kontakt mit dem Erreger, kann das Immunsystem diesen mit Hilfe von Antikörpern bekämpfen und das Ausbrechen der Infektionskrankheit verhindern.

Bei der passiven Impfung enthält der Impfstoff bereits fertige Antikörper gegen den entsprechenden Erreger. Die passive Impfung erfolgt nicht vorbeugend, sondern als Notfallmaßnahme bei einer Infektion ohne ausreichenden Impfschutz. Die Antikörper stehen dann sofort zur Bekämpfung der Erreger zur Verfügung. Allerdings führt die passive Impfung nicht zum Aufbau einer körpereigenen Immunität, sodass bei erneutem Kontakt mit dem Erreger wieder die Gefahr des Krankheitsausbruches besteht.

Impfstoffe bei der aktiven Schutzimpfung

Die aktive Impfung kann mit sogenannten Totimpfstoffen oder Lebendimpfstoffen erfolgen:

Bei den Totimpfstoffen handelt es sich um abgetötete Erreger oder auch nur um Bruchstücke dieser Erreger. Heutzutage besteht zudem die Möglichkeit, bestimmte Teile der Erreger und somit die Grundlage des Impfstoffes gentechnisch herzustellen. Lebendimpfstoffe enthalten hingegen noch lebende, aber abgeschwächte Erreger, die die Erkrankung bei einem gesunden Menschen nicht auslösen. Da jedoch die Empfänger einer Blutspende in der Regel ohnehin schon geschwächt sind, sollten sie nicht das Blut von jemandem erhalten, der gerade erst mit einem Lebendimpfstoff geimpft wurde. Daher dauert die Rückstellung bis zum nächsten Blutspenden nach einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff deutlich länger als nach einer Impfung mit einem Totimpfstoff.

Sperrfristen nach Impfungen gegen Krankheiten

Blutspenden nach der Corona-Impfung

Nach einer Impfung mit den in Deutschland zugelassenen Impfstoffen gegen das Corona-Virus ist eine Blutspende am Tag nach der Impfung möglich, sofern du dich gesund fühlst und keine Nebenwirkungen aufgetreten sind. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du in unserem Magazinbeitrag „Blutspenden nach einer Corona-Impfung“. Wir freuen uns, dich auch nach der Corona-Impfung bei einem Blutspendetermin begrüßen zu dürfen!

Blutspenden nach Impfung gegen Gürtelrose

Bei der Impfung gegen Gürtelrose können üblicherweise zwei Impfstoffe zum Einsatz kommen:

  • Shingrix ist ein Totimpfstoff
  • Zostavax ist ein Lebendimpfstoff

Nach einer Impfung mit dem Totimpfstoff Shingrix ist eine Spende am Tag nach der Impfung möglich, sofern der oder die Geimpfte sich wohl fühlt. Dies bedeutet keine Wartefrist nach der Impfung mit diesem Totimpfstoff. 
Nach einer Impfung mit dem Lebendimpfstoff Zostavax besteht eine Wartefrist von vier Wochen bis zur nächsten Blutspende. 

Nach einer Gürtelrose Erkrankung, auch Herpes zoster genannt, besteht eine Wartefrist von vier Wochen nach Absetzen des Medikaments zur virustatischen Therapie bis zur nächsten Blutspende. 

Impfungen mit Lebend- und Totimpfstoffen

Totimpfstoffe kommen zum Beispiel bei Impfungen gegen folgende Krankheiten/Erreger zum Einsatz:

  • Grippe
  • Humanes Papillomavirus (HPV)
  • Tetanus
  • durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
  • Hepatitis A

Impfungen mit Lebendimpfstoffen erfolgen unter anderem gegen diese Krankheiten/Erreger:

  • Röteln
  • Masern
  • Mumps

Folglich ist beispielsweise das Blutspenden nach einer FSME-Impfung früher möglich als nach einer Rötelnimpfung.

Exakte Sperrfristen nach einer Impfung

Unter der kostenfreien Spenderhotline 0800 11 949 11 erfährst du alle Sperrfristen für das Blutspenden nach einer Impfung. An diese Hotline kannst du dich außerdem wenden, wenn du für eine Urlaubsreise eine spezielle Impfung erhalten hast und Blut spenden möchtest. Du kannst bei der Gelegenheit auch nachfragen, was du grundsätzlich für das Blutspenden nach einem Urlaub beachten musst.

Passive Impfung und Blutspende

Eine passive Impfung erfolgt, wenn nach einem bestimmten Ereignis die unmittelbare Gefahr einer Infektion besteht. Das kann beispielsweise nach einer Verletzung sein, bei der eine Verunreinigung mit Erregern von Tetanus nicht auszuschließen ist und keine aktive Tetanusimpfung im erforderlichen Zeitrahmen stattgefunden hat. Ein anderes Beispiel ist die passive Tollwutimpfung. Diese erfolgt nach einem Biss durch ein Tier, das möglicherweise an Tollwut erkrankt ist. In solchen Fällen liegt ein zu großes Risiko für den Empfänger einer Blutspende vor, sodass die Wartezeit für das Spenden von Blut nach einer passiven Impfung recht lang ist und zwölf Monate bis zum nächstmöglichen Blutspendetermin betragen kann.

Fazit zur Blutspende nach einer Impfung

Abiturienten organsieren DRK Blutspende an Schulen

Die Wartezeiten für das Blutspenden nach einer Impfung hängen von der Art der Impfung ab. Die genauen Sperrzeiten erfährst du unter der kostenlosen Spenderhotline 0800 11 949 11 unserer Blutspendedienste. Bestimmte Impfungen wie etwa eine Grippeimpfung sind gerade auch für Blutspender sehr zu empfehlen, da diese ansonsten im Falle einer Grippeerkrankung nicht spenden können. Denn für eine Blutspende nach einer Grippe ist eine Wartezeit von vier Wochen nach Genesung erforderlich. Das Blutspenden nach einer Grippeimpfung ist normalerweise bereits am nächsten Tag möglich. Also lass dich bitte impfen und spende nach der empfohlenen Wartezeit Blut! So kannst auch du zum Lebensretter werden.

Häufig gestellte Fragen

Das hängt von der Art der Impfung ab. Bei Impfungen mit einem Totimpfstoff wie bei der Grippeimpfung sind Blutspenden in der Regel am nächsten Tag möglich. Bei anderen Impfungen ist die Wartezeit länger.

Da die Grippeimpfung mit einem Totimpfstoff erfolgt, ist eine Blutspende normalerweise schon nach einem Tag möglich. Das gilt allerdings nur, wenn du dich rundum gesund fühlst und keinerlei Krankheitssymptome zeigst.

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Blutspendedienste Baden-Württemberg – Hessen und Nord-Ost
DRK-Blutspende Team

Hier schreibt das Team der DRK-Blutspendedienste.

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