Frau putzt sich mit Taschentuch die Nase und ist auf dem Weg zur Blutspende trotz Allergie

Blutspenden mit Allergien - Darauf musst du achten

Geschrieben am: 17.07.2022

Blutspenden mit Allergien - Darauf musst du achten

Das Blutspenden mit Allergien ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Die Art der Allergie spielt dabei weniger eine Rolle. Wichtig ist hingegen, ob du akute Symptome hast oder Medikamente einnimmst. In diesem Artikel erklären wir dir, was du beim Blutspenden mit Allergien beachten musst.

Voraussetzungen für eine Blutspende mit Allergien

Ob du mit einer Allergie Blut spenden darfst oder nicht, hängt vor allem davon ab, wie du dich vor deinem Blutspendetermin fühlst. Wenn du aktuell starke Allergie-Symptome hast, darfst du kein Blut spenden, da du dich bei der Blutspende fit fühlen solltest. Aus diesem Grund gibt es eine Liste mit Dos and Don'ts vor der Blutspende, die beachtet werden müssen. Bei akuten allergischen Symptomen ist dein Körper schon genug belastet und sollte nicht zusätzlich noch einen Blutverlust ausgleichen müssen. Außerdem stellt dein Blut dann ein Risiko für den Empfänger dar, denn aufgrund der Allergie kann es sogenannte Entzündungsmediatoren wie Histamin enthalten, die womöglich problematisch für den Empfänger sind.

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick darüber, wann eine Blutspende mit Allergien nicht sofort möglich ist:

  • du leidest momentan unter Allergie-Symptomen
  • du hast innerhalb der der vier Wochen vor der Blutspende kortisonhaltige Medikamente eingenommen
  • du bekommst am Tag der Blutspende eine Injektion zur Hyposensibilisierung (Blutspende erst am nächsten Tag)
  • du hast innerhalb der Wochen vor der Blutspende eine Injektion mit Insektengift zur Hyposensibilisierung erhalten

Sollte nichts davon auf dich zutreffen, freuen wir uns, wenn du zur Blutspende erscheinst und somit Leben rettest.

Blutspende mit Heuschnupfen, Tierhaarallergie, Hausstauballergie und Co

Die Regelung ist für alle Allergiearten gleich. Egal, ob du auf Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Insektenstiche allergisch reagierst: ohne akute Symptome kommst du als Blutspender grundsätzlich infrage. Bei einer Hyposensibilisierung sollten jedoch vor allem die Patienten mit einer Allergie gegen Bienen- oder Wespengift die Wartezeiten beachten. Die Rückstellfrist nach Hyposensibilisierungen z.B. bei Insektenstichallergien ist bei subkutan, d.h. per Injektion verabreichten, Medikamenten etwas länger als bei oral verabreichten.

Blutspenden mit Allergien 2

Schnupfen, Grippe oder Allergie - bei Symptomen kein Blut spenden

Die Symptome von Schnupfen, Grippe und manchen Allergien wie der Pollenallergie können sich ähneln. Eine Blutspende ist bei solchen Symptomen unabhängig von der Ursache ausgeschlossen, weil deinem Körper nicht noch zusätzlich die Belastung eines Blutverlustes zuzumuten ist. Unterschiede gibt es allerdings bei der Wartezeit. Das Blutspenden nach einer Grippe kann je nach Schweregrad sogar zu einer Wartezeit von bis zu vier Wochen nach der Genesung führen.

Medikamente wie Cetirizin und Blutspende - das musst du wissen

Antihistaminika wie Cetirizin sind kein Ausschlusskriterium für die Blutspende. Wenn aber die Einnahme innerhalb von 52 Stunden vor der Blutspende erfolgt ist, können nicht alle Blutbestandteile wie sonst üblich verwendet werden. Daher solltest du das unbedingt auf dem Fragebogen vor der Blutspende angeben. Eine Behandlung mit kortisonhaltigen Nasensprays, Cremes oder Asthmasprays ist ebenfalls kein Rückstellungsgrund. Wenn du hingegen kortisonhaltige Medikamente oral einnimmst, darfst du kein Blut spenden. Erst vier Wochen nach Absetzen des Kortisons ist eine Blutspende möglich. Auch Medikamente für andere Erkrankungen können die Blutspende beeinflussen. Deswegen bitten wir dich, vor jeder Blutspende alle Medikamente anzugeben, die du einnimmst.

Blutspende trotz Alleegie 1

Was ist bei einer Hyposensibilisierung für die Blutspende wichtig?

Bei der Hyposensibilisierung handelt es sich um eine Immuntherapie, bei der der jeweilige Allergieauslöser (Allergen) in gezielter Dosierung unter die Haut gespritzt wird. Dadurch soll sich das Immunsystem an die eigentlich harmlosen Substanzen gewöhnen. Wenn die Allergene aus Pflanzen, Tierhaaren und Milben stammen, spricht nichts gegen eine Blutspende ab dem nächsten Tag, solange keine Nebenwirkungen auftreten. Die Injektionsstelle sollte also keine Reizung zeigen und du solltest dich auch sonst in keiner Weise beeinträchtigt fühlen. Wenn du Medikamente zur Hyposensibilisierung einnimmst und keine Beschwerden hast, kannst du in der Regel ebenfalls Blut spenden.

Ausnahme: Hyposensibilisierung mit Bienen- oder Wespengift

Wenn die Hyposensibilisierung mit Bienen- oder Wespengift erfolgt, besteht im Gegensatz zu anderen Allergenen eine längere Wartezeit. Dann musst du nach der Injektion mindestens eine Woche warten, bis du Blut spenden darfst.

 

Blutspende mit Allergien 3

Auch Allergiker können Blutspender und Lebensretter sein!

Das Blutspenden mit Allergien ist kein Problem, wenn du symptomfrei bist und weder Medikamente einnimmst noch Injektionen zur Hyposensibilisierung erhältst. Bei der Einnahme von kortisonhaltigen Medikamenten und bei einer Hyposensibilisierung mit Insektengift gibt es Wartezeiten, bis eine Blutspende wieder erlaubt ist. Andere Medikamente und Arten der Hyposensibilisierung haben nicht zwangsläufig eine Rückstellung zur Folge. Dazu gehört beispielsweise das Antihistaminikum Cetirizin. Dadurch kann das Blutspenden bei Heuschnupfen auch während der Saison möglich sein, solange keine akuten Beschwerden bestehen. Zum Schutz der Spender und zur Qualitätssicherung entscheidet aber letztlich der Arzt, wer Blut spenden kann. Natürlich kannst du uns auch jeder Zeit unter der kostenlosen Hotline 0800 11 949 11 erreichen. Wenn du Blut spenden darfst, freuen wir uns, dich bei einem Blutspendetermin begrüßen zu dürfen!

Häufig gestellte Fragen

Frau putzt sich mit Taschentuch die Nase und ist auf dem Weg zur Blutspende trotz Allergie

Blutspenden ist mit Allergien möglich, wenn du keine akuten allergischen Symptome hast, keine kortisonhaltigen Medikamente einnimmst und in der letzten Woche keine Injektion mit Insektengift zur Hyposensibilisierung erhalten hast.

Blutspende trotz Alleegie 1

Alle Allergien haben einen Einfluss auf die Blutspende, wenn akute Symptome bestehen oder kortisonhaltige Medikamente eingenommen werden. Bei einer Allergie gegen Insektengift ist zudem zu beachten, dass nach einer Injektion zur Hyposensibilisierung eine Wartezeit von mindestens einer Woche besteht.

Blutspenden mit Allergien 2

vWenn du symptomfrei bist und keine kortisonhaltigen Medikamente einnimmst, kannst du mit Heuschnupfen Blut spenden. Kortisonhaltige Sprays oder Cremes sind kein Grund für eine Rückstellung.

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