Blutkonserve

Blutgruppe B - was Du wissen solltest

Geschrieben am: 30.10.2022

Blutgruppe B - Merkmale, Häufigkeit, Kompatibilität

Kennst Du Deine Blutgruppe? Wer als Erstspenderin oder Erstpender eine Blutspende leistet, erhält wenige Wochen nach der ersten Spende die Information über die eigene Blutgruppe.

Ganz klar gilt beim Blutspenden das Motto „Jeder Tropfen zählt“. Generell werden Blutspenden aller Blutgruppen kontinuierlich benötigt, um die Patientenversorgung mit Blutpräparaten aller Blutgruppen lückenlos sicherzustellen. Doch jede Blutgruppe hat eigene unverwechselbare Merkmale.

Blutgruppe B ist in Deutschland eine der selteneren Blutgruppen des AB0-Systems. Was diese Blutgruppe ausmacht und welche Rolle sie bei der Blutspende spielt, erfährst du in diesem Beitrag.

Hände halten einen Bluttropfen der Blutgruppe B

Antigene bestimmen die Blutgruppe

Auf der Zelloberfläche der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) befinden sich verschiedene sogenannte Antigene. Dazu gehören auch die Antigene A und B, welche die Blutgruppe des AB0-Systems bestimmen. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen die Antigene, die nicht auf den eigenen roten Blutkörperchen vorkommen. Bei Blutgruppe B besitzen die roten Blutkörperchen Antigene B und es sind Antikörper gegen Antigene A im Blut vorhanden.

Vererbung bei Blutgruppe B

Haben beide Elternteile Blutgruppe B, kann das Kind Blutgruppe B oder 0 bekommen. Ein Kind mit Blutgruppe B muss ein Elternteil mit der Blutgruppe AB oder B haben. Das andere Elternteil kann dann irgendeine der Blutgruppen A, B, AB oder 0 haben. Denn bei der Blutgruppen-Vererbung kommt es auf den Genotyp an. Jeder besitzt zwei Varianten (Allele) des Gens für das Antigen auf den roten Blutkörperchen, je eine von der Mutter und vom Vater. Die beiden Allele bestimmen den Genotyp der Blutgruppe. Bei Blutgruppe B kann der Genotyp BB oder B0 sein, da sich das Allel B gegenüber 0 dominant verhält. Dazu ist es also möglich, von einem Elternteil mit Genotyp AB, BB oder B0 das Allel B zu erben und von dem anderen Elternteil mit Genotyp A0, BB, B0, AB oder 00 das Allel B oder 0 zu erhalten.

Unterscheidung in Blutgruppe B positiv und B negativ

Zusätzlich zum AB0-Blutgruppensystem spielt vor allem noch der Rhesusfaktor eine wichtige Rolle. Damit ist in der Regel das Antigen D gemeint. Haben Menschen dieses Antigen auf ihren roten Blutkörperchen, sind sie Rhesus-positiv. Ist das Antigen nicht vorhanden, ist das Blut Rhesus-negativ.

Im Unterschied zu den Antigenen des AB0-Systems stellt das Immunsystem bei Rhesus-negativen Personen erst dann Antikörper gegen das Antigen D her, wenn es etwa durch eine Bluttransfusion oder während einer Geburt (Rhesus-negative Mutter / Rhesus-positives Kind) Kontakt zu Rhesus-positivem Blut bekommt. Bei einem zweiten Kontakt würden die Antikörper im Blut der Mutter (Spender) eine Verklumpung des Rhesus-positiven Empfängerblutes bewirken.

B ist eine seltene Blutgruppe

Etwa 11 Prozent der Bevölkerung in Deutschland hat Blutgruppe B. Damit ist diese Blutgruppe eher selten. Die häufigsten Blutgruppen sind A und 0, während AB die seltenste der vier Blutgruppen des AB0-Systems ist. Weltweit sieht die Blutgruppen-Verteilung ähnlich aus. Es gibt jedoch manche Länder, in denen Blutgruppe B deutlich weiterverbreitet ist als hierzulande. Dazu gehört beispielsweise Indien und andere asiatische Länder.

Blutgruppe B negativ ist seltener als B positiv

Die meisten Menschen in Deutschland sind Rhesus positiv. Dementsprechend ist die Blutgruppe B positiv mit 9 Prozent häufiger als Blutgruppe B negativ, die lediglich bei 2 Prozent der Bevölkerung vorkommt

Diese Blutgruppen sind als Spende für eine Person mit Blutgruppe B geeignet

Kompatibilität der Blutgruppen

Eine Person mit Blutgruppe B kann Spenderblut der Blutgruppen B oder 0 erhalten. Da sich im Blut des Empfängers Antikörper gegen Antigen A befinden, würde es bei einer Transfusion mit Blut der Gruppe A oder AB verklumpen. Darüber hinaus ist noch der Rhesusfaktor entscheidend. Ist dieser negativ, darf die Person auch nur Rhesus-negatives Blut bekommen. Bei einem positiven Rhesusfaktor ist eine Transfusion mit Rhesus-positiven oder -negativen Blut möglich. Allerdings erfolgt eine Bluttransfusion idealerweise mit derselben Blutgruppe. Wenn im Notfall keine Zeit zur Blutgruppenbestimmung ist, kommt die Blutgruppe 0 negativ zum Einsatz. Die roten Blutkörperchen dieser Universalblutgruppe besitzen keines der Antigene A, B oder D, sodass keine Verklumpung entsteht.

Mit Blutgruppe B positiv kannst du eine Spende mit einer der folgenden Blutgruppen erhalten:

  • B positiv
  • B negativ
  • 0 positiv
  • 0 negativ

Mit Blutgruppe B negativ kannst du eine Spende mit einer der folgenden Blutgruppen erhalten:

  • B negativ
  • 0 negativ

Spenderblut der Blutgruppe B ist für zwei andere Blutgruppen verträglich

Eine Blutspende mit Blutgruppe B kommt für Personen mit den Blutgruppen B oder AB infrage. Bei diesen beiden Blutgruppen befinden sich keine Antikörper gegen das Antigen B im Blutserum, weshalb Blutgruppe B als Spende geeignet ist. Außerdem muss aber noch der Rhesusfaktor passen. Eine Rhesus-negative Spende ist für Rhesus-negative und Rhesus-positive Empfänger möglich, während eine Rhesus-positive Spende nur ein Rhesus-positiver Empfänger erhalten kann.

Jemand mit Blutgruppe B positiv kann einer Person mit folgender Blutgruppe Blut spenden:

  • B positiv
  • AB positiv

Jemand mit Blutgruppe B negativ kann einer Person mit folgender Blutgruppe Blut spenden:

  • B negativ
  • B positiv
  • AB negativ
  • AB positiv

Neue Forschungsergebnisse zur Blutgruppe B

Februar 2023

Dresdner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben neue Erkenntnisse zu Trägern der Blutgruppe B gewonnen: Menschen mit der Blutgruppe B haben mehr rote Blutkörperchen. In einer in der renommierten Fachzeitschrift "Leukemia" des Nature Verlages publizierten und jüngst erschienenen Arbeit konnte das Team um Dr. Romy Kronstein-Wiedemann zeigen, dass für die stärkere „Blutbildung“ bei Trägern der Blutgruppe B kleinste RNA Moleküle, sogenannte microRNA, verantwortlich sind, die nicht nur die Ausprägung der Blutgruppe regulieren, sondern offenbar auch einen Einfluss auf die Bildung roter Blutzellen haben. Diese neuen Erkenntnisse haben eine große klinische Bedeutung und könnten neue Präventionsmaßnahmen und Behandlungsansätze ermöglichen. Wenn du mehr über die Forschungsergebnisse erfahren möchtest, kannst du unsere Pressemitteilung zum Thema der Besonderheiten bei Trägern der Blutgruppe B lesen! 

Das Wichtigste zur Blutgruppe B zusammengefasst

Blutgruppe B ist eine eher seltene Blutgruppe und kommt häufiger in Kombination mit dem Merkmal Rhesus-positiv als Rhesus-negativ vor. Sie eignet sich als Blutspende für die Blutgruppen B und AB. Wer selbst Blutgruppe B hat, kann wiederum Blut der Blutgruppen B oder 0 als Spende erhalten. Als Blutspendedienst können wir aber jede Spende sehr gut gebrauchen. Daher würden wir uns unabhängig von deiner Blutgruppe freuen, wenn du zu einem der nächsten Blutspendetermine in deiner Nähe kommst und durch deine Blutspende zum Lebensretter wirst. Solltest du noch weitere Fragen zur Blutspende haben, steht dir unsere kostenlose Hotline 0800 11 949 11 zur Verfügung.

Häufig gestellte Fragen zur Blutgruppe B

Die roten Blutkörperchen weisen bei Blutgruppe B positiv zusätzlich zum Antigen B auch Antigen D auf, das als Rhesusfaktor bekannt ist. Bei Blutgruppe B negativ ist Antigen D nicht vorhanden. 

Mit der Blutgruppe B kommst du als Spender für Personen mit den Blutgruppen B oder AB infrage. Wenn du zudem Rhesus-positiv bist, muss der Empfänger ebenfalls Rhesus-positiv sein.

Personen mit den Blutgruppen B negativ oder 0 negativ können einer anderen Person mit Blutgruppe B negativ Blut spenden.

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Kerstin, Autorin digitales Spendermagazin
Kerstin

Das Thema Blutspende hat so viele interessante Facetten, wir stellen sie hier vor.

Pressesprecherin DRK-Blutspendedienst Nord-Ost, Standort: Berlin