Tobian Matthiessen

Vielen Dank für ein neues Leben!

Geschrieben am: 18.12.2023

Tobian Matthiessen präsentiert seine Arbeiten
Tobian zeigt eines seiner Motive, die Brücke Lindaunis

Es ist einer der ersten richtig kalten Spätherbsttage kurz vor dem 1. Adventswochenende, an dem ich Tobian Matthiessen in einem gemütlichen kleinen Café in Kappeln treffe. Das kleine Städtchen an der Schlei ist Tobians Heimat. Hier hat er den Großteil seines Lebens verbracht und die wunderschöne Natur der Landschaften Angeln und Schwansen im Kreis Schleswig-Flensburg kennen und lieben gelernt. Der 37-Jährige schätzt sich besonders glücklich, dass er vor einigen Jahren sein Hobby - die Naturfotografie - zum Beruf machen konnte und heute davon leben kann, die wunderschöne Region rund um die Schlei, einen Meeresarm der Ostsee, in immer neuer und spannender Art und Weise in Szene zu setzen

Tobian hatte vor mehr als 20 Jahren einen schweren Verkehrsunfall

Dass es nicht selbstverständlich ist, ein so erfülltes und zufriedenes Leben zu führen, weiß Tobian sehr genau. Denn vor etwas mehr als 20 Jahren hat es in seinem Leben ein einschneidendes Erlebnis gegeben, das - wie er selber sagt - ihn in eine neue und andere Richtung geführt hat.

Und dann erzählt mir Tobian von seinem Unfall und erinnert sich dabei an kleinste Details so genau, als habe sich das Drama erst vor kurzer Zeit abgespielt. Auf dem Weg zu seinem Freund sei er damals gut gelaunt mit seinem Moped unterwegs gewesen. Die kleine Straße, die eine Abkürzung für ihn war, war er schon so oft gefahren. Als er in eine Kurve hineinfuhr, sah er noch, dass ihm ein Auto entgegenkam und dann, so sagt er, habe er alles, was dann geschehen würde, wie eine Art „Eingebung“ vor sich ablaufen sehen. Die Fahrerin des Wagens wollte ihm noch ausweichen, aber dafür war es bereits zu spät. Tobian fuhr frontal in das entgegenkommende Fahrzeug hinein und lag dann bewegungsunfähig aber bei Bewusstsein eine gefühlte Ewigkeit am Straßenrand, bevor die unter Schock stehende Autofahrerin gemeinsam mit einem zufällig vorbeikommenden Landfahrzeugführer alle Rettungsmaßnahmen einleiten konnte.

 

Er überlebt schwer verletzt

Der damals 16-jährige Tobian wurde ins künstliche Koma versetzt. Er hatte extrem viel Blut verloren, später erfuhr er dann, dass er 27 Knochenbrüche erlitten hatte, darunter einen offenen Oberschenkelbruch. 21 Stunden lang wurde er operiert, die Amputation eines Beines konnte nur durch großes Glück verhindert werden. Während der komplizierten Operation waren Blutspenderinnen und Blutspender die Lebensretter des jungen Mannes. Ein so großer Blutverlust kann nur durch Transfusionen mit Spenderblut ausgeglichen werden. Wie gut, dass es damals passende „Matches“, blutgruppengleiche Spenderinnen und Spender, für Tobian gab.

Heute empfindet Tobian Blutspendern gegenüber eine große Dankbarkeit

Tobian Matthiessen

Insgesamt dreieinhalb Monate hat Tobian im Krankenhaus verbringen müssen. Sein Leben teilt er seither in „zwei Etappen“ ein: die vor dem Unfall und die danach. „Ich bin dankbar dafür, dass mir damals das Leben ein zweites Mal geschenkt wurde“, sagt er. Neben Ärzten und der modernen Medizin seien es eben auch die Blutspenderinnen und -spender gewesen, denen er so unglaublich viel zu verdanken hat. Dass seine Knochenbrüche und Verletzungen so gut verheilen konnten, sei für ihn wie ein Wunder. Heute spürt man die Lebensfreude von Tobian, wenn er vor einem sitzt und mit Begeisterung von seinen sportlichen Hobbies erzählt und natürlich von seiner großen Leidenschaft, der Naturfotografie. Lange Zeit war auch die lediglich sein Hobby. Schon früh hat er gemerkt, dass er ein sehr visueller Mensch ist, ein ganz besonderes Gespür für Farben und Formen hat und das räumliche Denken ihm leichtfällt. Die Liebe und den Respekt für die Natur drücken seine Bilder in sehr einzigartiger Art und Weise aus.

...hier schließt sich der Kreis zur Blutspende

Künstler-bilder-ausstellung-tobian-matthiessen

Denn einige von Tobians Werken zieren für einige Monate die Wände im Institut des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost in Schleswig. Immer wieder erhalten Künstlerinnen und Künstler aus der Region die Möglichkeit, ihre Arbeiten im Rahmen von kleinen Ausstellungen im Institut zu präsentieren und damit die Blutspenderinnen und –spender zu inspirieren. Wenn du dich jetzt für Tobian Matthiessens Arbeiten interessierst, schau‘ gern einfach einmal auf seiner Seite vorbei:

www.kappeln-motive.de

Hier erfährst du außerdem mehr über unser Institut für Transfusionsmedizin in Schleswig

Oder du kannst dich hier einfach über DRK-Blutspendetermine in deiner Nähe informieren.

Auch dein Typ ist gefragt - spende Blut!

Tobians Geschichte ist ein Beispiel dafür, dass eine Blutspende genau da ankommt, wo sie dringend gebraucht wird. In seinem Fall bei einem jungen Menschen, der sein ganzes Leben noch vor sich hatte und der weiterleben konnte, weil es Mitmenschen gab, die mit ihrem Einsatz als Blutspender verantwortungsvoll gehandelt haben. Gerade jetzt in der Vorweihnachts- und Weihnachtszeit ist es schön zu wissen, dass es die Menschen gibt, die sich so selbstlos für andere einsetzen. Eine Blutspende ist wenig Aufwand und kann so viel bewirken. Dein Typ ist gefragt – spende jetzt!

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Autorin Susanne
Susanne

Liebt als gebürtige Kielerin Wind und Meer und freut sich, dass sie auf vielen Terminen zum Thema Blutspende in Hamburg und Schleswig-Holstein Land und Leute immer besser kennenlernt.

Pressereferentin beim DRK-Blutspendedienst Nord-Ost am Standort in Lütjensee, Schleswig-Holstein