Geschrieben am: 14.08.2025
Nach einer schweren Zeit können Mara aus Chemnitz und ihre Eltern aufatmen

Die zwölfjährige Mara aus Chemnitz war 11 Jahre alt, als sich ihr Leben und das ihrer Familie komplett änderte. Im September 2024 wurde bei Mara ein Myelodysplastisches Syndrom (MDS) im Kindesalter diagnostiziert, eine Bluterkrankung, bei der das Knochenmark versagt. Ihr Körper konnte nicht mehr eigenständig Blutzellen produzieren. Für Mara, ihre große Schwester, Mutter Anja und Vater Jan folgte eine schwere Zeit.
Erst wurde Mara im Klinikum Chemnitz behandelt, dort wurden zunächst viele Untersuchungen durchgeführt bis zur Diagnose MDS. „Die Zeit des Wartens bis eine Diagnose gestellt wurde, war sehr schwer“, sagt Mutter Anja. „Wir hatten Angst um das Leben von Mara“, erinnert sich die Erzieherin aus Chemnitz.
Schwere Zeit nach der Diagnose
Nachdem die Diagnose getroffen worden war, stand fest, dass Mara eine Stammzellspende aus dem Knochenmark eines passenden Spenders benötigt. In der Zwischenzeit erhielt sie 57 Bluttransfusionen, um die Zeit bis ein Spender oder eine Spenderin gefunden war, zu überleben. Glücklicherweise war relativ schnell ein passender Spender gefunden, so dass die Transplantation Anfang Dezember 2024 im Universitätsklinikum Dresden durchgeführt werden konnte. Dabei erhielt Mara eine Stammzellspende, die aus dem Knochenmark eines passenden Spenders oder einer passenden Spenderin entnommen wurde. Die Person, die für Mara Stammzellen gespendet hat, kennt Mara aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen nicht. Erst zwei Jahre nach einer Transplantation ist es möglich, vermittelt über das Zentrale Knochenmarkspender-Register ZKRD, dass Spender*in und Empfänger*in in Kontakt treten, wenn beide zustimmen.
In dieser Zeit litt Mara unter vielen Ängsten und wollte nicht alleine sein. Mutter Anja und Vater Jan waren stets an ihrer Seite. „Wir haben sie rund um die Uhr vom ersten Tag an begleitet“, erinnert sich Anja. „Maras größte Sorge galt der Transplantation und ob diese klappt und sie wieder vollständig gesund werden kann. Wir als Eltern und auch ihre große Schwester befanden uns in einem ständigen Auf und Ab der Gefühle. Wir spendeten Trost und gaben ihr Hoffnung, obwohl wir selber nicht wussten wie es weitergeht“.
Gut aufgehoben nach der Transplantation
Die Sorge, ob die Transplantation funktioniert und die lange Zeit von fast sechs Wochen, die Mara nach der Transplantation auf der Intensivstation im Universitätsklinikum Dresden in Isolation verbringen musste, waren für die ganze Familie sehr herausfordernd. Mutter Anja war in dieser Zeit stets an Maras Seite und lebte in der Klinik quasi mit in der Isolation. Anfang Dezember wurde die Stammzelltransplantation durchgeführt, danach begann die Zeit des bangen Wartens, ob das neue Blutsystem sich in Maras Körper etabliert. Mutter Anja erinnert sich an ein Weihnachtswunder: „Am 24. Dezember waren Maras Werte so gut, dass sie an diesem Tag Besuch von ihrer großen Schwester auf der Isolierstation empfangen durfte, natürlich unter Einhalten vieler Vorsichtsmaßnahmen.“
Sowohl in der Klinik in Chemnitz als auch im Universitätsklinikum Dresden fühlten sich Eltern und Mara sehr gut betreut. „Beide Kliniken haben fantastische Ärzte und tolles medizinisches Personal, die uns in dieser schweren Zeit ausgezeichnet begleitet haben“, sagt Anja. Sie fügt hinzu: „Ergänzend stand uns eine psychologische und soziale Betreuung über die gesamte Zeit zur Verfügung. Das System unseres Gesundheitswesens hat in unserem Fall hervorragend funktioniert. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Natürlich halfen Familie, Freunde und Bekannte ebenfalls tatkräftig durch die schwere Zeit. Auch der Elternverein krebskranker Kinder e.V. in Chemnitz begleitete Mara und ihre Familie. Insbesondere die psychologische Unterstützung hat Mara in der schweren Zeit geholfen.
Acht Monate nach Transplantation geht es Mara gut. Es braucht noch etwas Zeit, bis der Körper wieder volle 100 Prozent seiner Leistung erreicht hat, und es sind nur noch in immer größer werdenden Abständen Kontrolluntersuchungen notwendig. Mara wird das verpasste Schuljahr ab August 2025 nachholen und ganz langsam stellt sich wieder Normalität für Mara und die Familie ein. Maras Eltern sind allen Blutspenderinnen und Butspendern sehr dankbar.
Vater Jan war lange selbst als Blutspender aktiv, musste aber auf ärztlichen Rat aufhören. Maras Eltern möchten gerne etwas zurückgeben für die Unterstützung, die sie in der schweren Zeit erfahren haben.
Die Eltern Anja und Jan sind dankbar
„Es ist wichtig und richtig, dass genügend Menschen Blut spenden. Wir sind sehr dankbar, dass für Mara ausreichend Spenderblut vorhanden war, sonst hätte sie in der Zeit vor der Transplantation keine Chance gehabt. Blut spenden rettet Leben!“
Wenn du Betroffenen wie Mara mit einer Blutspende helfen willst, findest du hier Blutspendetermine in deiner Nähe.