Geschrieben am: 21.05.2025
Einfacher Rittberger - von der Onkologie-Station aufs Eis
Die siebenjährige Wilhelmina hat ihre Leukämie-Erkrankung überstanden und ein neues großes Ziel vor Augen: Eiskunstlauf
Wilhelmina aus Berlin ist heute sieben Jahre alt und verbringt viel Zeit auf dem Eis. Kürzlich hat sie ein Fördertraining erhalten, das ihr Talent für den Eiskunstlauf fördern wird und sie ihrem großen Ziel, in diesem Sport ganz nach oben zu gelangen, Kufenschritt um Kufenschritt näherbringen soll. Noch vor zwei Jahren wäre dies kaum vorstellbar gewesen, denn im Alter von fünf Jahren wurde bei der kleinen Berlinerin eine lebensbedrohliche Erkrankung festgestellt. Leukämie ALL - akute Lymphatische Leukämie (ALL) lautete die Diagnose, eine seltene maligne, hämatologische Erkrankung. Für Wilhelmina und ihre Mutter ein Schock. Eine herausfordernde Zeit begann für die alleinerziehende Mutter Melanie und ihre kranke Tochter.

Schwere Zeit für Wilhelmina und ihre Mutter
Wilhelmina wurde mit mehreren Chemotherapiezyklen in der Charité - Universitätsmedizin Berlin behandelt. In diesem Zusammenhang erhielt sie auch eine hohe Anzahl an Bluttransfusionen. Mutter Melanie sagt: "Ich habe aufgehört zu zählen wie viele es waren. Das Schwierigste in dieser Zeit war neben der Sorge um Wilhelmina, dass es keinen Tagesrhythmus gab und man ständig quasi auf Abruf war." Unterstützung erhielten Wilhelmina und ihre Mutter durch den Verein Kinderhilfe – Hilfe für krebs- und schwerkranke Kinder e.V. aus Berlin. Der Verein besteht inzwischen 40 Jahre und hat in dieser Zeit unzählige betroffene Familien unterstützt. Wilhelmina und ihrer Mutter stand eine ehrenamtliche Familienbegleiterin des Vereins zur Seite. Praktische Hilfe, die die Familie entlastet hat, wurde mit der Anschaffung einer neuen Waschmaschine und der Renovierung der schimmelbefallenen Küche geleistet.
Auch die christliche Gemeinde Equippers e.V. unterstützte die Familie in dieser Zeit. Und natürlich war und ist auch Wilhelminas Papa stets an ihrer Seite.
Neue Hoffnung auf Normalität und der Traum vom Eis

Im Februar 2025 war die Behandlung nach knapp zwei Jahren endlich abgeschlossen, heute geht es Wilhelmina gut. Zur Zeit befindet sie sich in der onkologischen Nachsorgephase, einer zweijährigen Erhaltungstherapie mit vielen Klinikbesuchen und Medikamenteneinnahmen. Die Zeit der Erkrankung war für die kleine Familie dennoch eine emotionale Achterbahnfahrt. „Von schlecht bis gut in diesem Zustand ist alles vertreten“, erinnert sich Wilhelminas Mutter. Inzwischen ist ein wenig Normalität eingekehrt, Wilhelmina ist gut durch diese Zeit gekommen, in der sie ein neues Hobby gefunden hat. Inzwischen hat sie stets ihr großes Ziel vor Augen, aufs Eis zu kommen und das gerade begonnene Training im Eiskunstlauf fortsetzen zu können. Sie ist in jeder freien Minute in der Eishalle und Mutter Melanie pendelt zwischen einem neu begonnenen Job und dem Eisstadion, doch „die Erinnerungen und Angst bleiben“, sagt die 45jährige.
Melanies Appell
Melanie freut sich über jede*n engagierte*n Blutspender*in: „Man kann so schnell selbst in eine Situation kommen, in der man auf Blutspenden angewiesen ist“, sagt sie. „Ich spende selbst auch Blut und danke allen Spender*innen für ihr tolles Engagement“.
Du möchtest Betroffenen wie Wilhelmina und ihrer Familie helfen? Spende auch du Blut - du rettest damit Menschenleben!